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Der dritte Streich

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  Ja, das war der dritte Streich. Und der vierte folgt sogleich. Ganz frei nach Buschs Max&Moritz hab auch ich mir zur Vorweihnachtszeit einen gewagten Lausbubenstreich gegönnt und koste ihn nun in voller Gänze aus. Mit Spachtel und Farbe, Streich auf Streich. Grundfarbig mit großer Geste. Im Dreierpack überlagernd aufgetragen. Es sind auch drei Fahnen in Gelb, Blau und Rot, die sich ineinander-flatternd im Wind der kommenden Zeiten verwehend verweben. Oder besser: drei Leintücher der Geschichte die sich gegenseitig und andauernd überdecken und damit nie zu ihrer vollen Ausbreitung kommen. The third blow/Der dritte Streich/Il terzo colpo. [papier collé et acryliques sur toile, 100x100cm, BS86.221215THU]

HANDSCHRIFT • GRAFÍA

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Hau dem einen ordentlich drauf! noch einen! einen gewaltigen Pinselhieb noch drüber. Todschwarz vor Zorn und ohne Unterlaß voll in die finstere Farb! Mit Wut hab ich im Pinselschlag ausgeholt. Das nasse und vollgetränkte Pinselhaar peitscht auf das feucht-weiss der Leinwand aufgezwungene Zeitungspapier: die überschmierte Zeit, die unschuldig anhaftende Stundung, das unbeschriebene Blatt, plötzlich verletzt, in seiner Substanz zerbombt, verloren, aber noch nicht untergegangen. Kein Friede zwischen Schwarz und Weiss in Sicht? Keine Eintracht zwischen den anscheinendem Gegensätzen scheint möglich.  So ist die Handschrift des Krieges.  Colpiscilo per bene! Ancora! Ancora un colpo! E poi una violenta sferzata di pennello ancora! Nero dalla rabbia e senza sosta nel pieno del colore scuro della morte! E con rabbia ancora un bel colpo sferzante di pennello! Il pelo bagnato e intriso colpisce come una frusta la tela grondante e bagnata, costretta ai fogli di carta da giornale: Il tempo di sporc

Ich schreib dir eine ungewisse Welt in spärlichen Pinselhieben.

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ICH SCHREIB DIR EINE UNGEWISSE WELT  IN SPÄRLICHEN PINSELHIEBEN HAB ABER VORHER VIEL DRÜBER NACHGEDACHT,  ACRYLIQUE & PAPIER COLLÉ SUR TOILE,  80x80x3 cm *** Es kommt meist wie es den Umständen gemäß so kommen muß: ich stell mich vor das weiße Quadrat und fixiere diesen flach beschränkten Raum.  Mein Hirn arbeitet eine gestuale Strategie aus.  Es könnte so wie beim Schachspiel sein:  ich stelle mir im Vorfeld jeden Schreibvorgang vor, die eigentlichen Aktionsbruchteile, meine Armbewegungen und den Ablauf der einzelnen Pinselwege. Die imaginäre Gestenabfolge. Und dann lege ich los: ich schreib dir eine ungewisse Welt in spärlichen Pinselhieben.  BS85.221021.FRI  
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31 FREIE PINSELSTRICHE  80x80x3cm, Acrylics on Canvas, BS85.221015.SAT Nach langer Zeit wieder was Neues. Ich bin froh darüber. Diese 31 Pinselstriche auf kobaltenem Grund machen es letztendlich möglich, meine wie eingedorrt scheinenden Gedanken aufs neue aus dem Mittelzeitarchiv hervorzuholen und so wie in Zeichen schreibend zu formulieren: ich habe erneuerbare Energie in meinem Kreativhirn aktiviert, meine Nervenstränge scheinen wieder aufgeladen und eigene Neuronen wieder belebt. Eine quadratische blaue Fläche mit dem Gestus erkunden, das Rot in energiegeladenen Handbewegungen auftragen, die flüssige Farbenergie in ihrer Erstarrung bestimmen und an eine Oberfläche binden. Ich bin froh darüber, ohne Zweifel ein befriedigendes Ereignis in meinen wiederbelebten Nervensträngen.  [Werkkatalog Malerei]   BS85.221015.SAT   

TWO WORLDS

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  Zwei Welten trage ich in mir mit mir herum: die eigene und jene der anderen.  Porto con me due mondi in me: quello proprio e quello degli altri.                                                                                             BS84.220516.MON