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wankende landschaft

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gerade scheint es mir als ob die landschaft gegenueber leicht zum zittern begænne.  der schneeweiße blick auf rentsch aus dem atelierfenster wird automatisch verschwimmend konfus, wippend. das muessen mehrere stœße von einem weit entfernten erdbeben irgendwie um zagreb herum sein. so die geologisch improvisierte kopfhypothese. mir wird dabei jedenfalls unangenehm zumute und ziemlich heiß auf der stirn. derweil sitze ich ja nur zufællig in meinem atelier auf dem computerschemel und versuche gerade das e-buch von peter m. gogolin herunterzuladen: calvinos hotel . damit wære der heutige tag der wankenden landschaft gewidmet und auch schon vœllig ausgelastet. dank sei zudem dem eher hæsslichen gebæude aus stahlbeton und glas gezollt, in dem ich mein atelier habe und in dem ich mich in dieser schwierigen zeit wohl sicher fuehlen darf.

questa volta in sù

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  DIESMAL NACH OBEN_QUESTA VOLTA IN SÙ, mixed media on canvas, 50 X 70 cm. durante il pranzo di oggi (maccheroni rigati  girolomoni con fagioli bianchi e cime di rapa) squisitamente allestito da sandra mi è venuto spontaneo raccontarle il processo di applicazione del bianco come ultimo intervento gestuale e conclusivo sulla tela preparata con un fondo di colori acrilici,  papier  collé e carta da giornale strappata. questa volta alla base di tutto si posiziona un telaio di formato verticale, in un certo senso rivolto in sù, e ,  con dinamica nuova rispetto alle mie scelte usuali di lavoro, procedo. prendo posizione decisa, con aggressività, davanti alla tela (in questo caso larga 50 e alta 70 centimetri) e mi concentro sulla situazione che si crea lì per lì, auto-osservandomi attentamente tramite le dinamiche che avevo iniziato precedentemente. è l'atto finale. quindi con forza emetto e lancio un grido quasi animalesco, tra il dolore e la gioia indistinti, intingo decisamente per l

un filo nel discorso

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UN FILO NEL DISCORSO, tecnica mista su tela, 70 X 50 cm, 2020  ritrovare un filo nel discorso. impresa molto difficile, se non impossibile. io comunque mi ci sono buttato lo stesso: il discorso visivo-muscolare in quanto tale esisteva già [l'avevo fotografato e anche se astratto e quindi molto poco rappresentabile] in qualche modo mi era rimasto documentato e doveva in fondo solo essere portato avanti. con decisione. con gli strumenti e i movimenti del corpo memorizzati, che, pari ad un ripetitivo esercizio fisico, doveva solo essere proseguito, ricostruito in un ricordarsi motorio e combinatorio tutto particolare, legato alla musica resa astratta, immateriale e a-tonale. preparare il fondo costituiva il primo passo di questo esercizio mnemonico. quotidiani d'epoca strappati arbitrariamente e ricoperti di massa colorata colante. poi il seguito, che si esprime in grida di entusiasmo e disperazione, in movimenti ritmici di caricamento da preghiera ripetitiva attraversando tutto i

flectar, non frangar

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ich erlaube mir einen spruch aus dem lateinischen einfach umzukehren. eigentlich muesste es ja heissen: frangar, non flectar , also: ich breche, beuge mich aber nicht . aber das ganze missfællt mir ganz und gar. ich mag es also nicht wie es so selbstsicher aus der historischen vergangenheit des abendlandes kolportiert wird. ich finde es darum umso mehr als weise, den spruch (der mir in der offiziellen version zudem auch etwas zu martialisch klingt) aufwertend in seiner wortfolge einfach umzukehren. daraus ergibt sich eine neue sequenz: ich beuge mich, breche aber nicht ! die umgekehrte sequenz der traditionellen lateinischen version hatte auch schon augustinus auf biegen und brechen ausprobiert und ist damit auch erfolgreich gefahren. damit hatte dieser heiliggesproche stratege in der kriminalgeschichte des christentums sicher eine philosophische weisheit mehr hinterlassen als andere kirchengroßvæter aus seiner zeit. trotz haufenweise falscher wahrheiten und ganz persœnlich zurechtgesc

der einsame produzent

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alle draußen in der heutigen welt behaupten es sei eine schwere zeit. man munkelt niemand wolle zu niemandem mehr kontakt haben. die obrigkeit verbietet zudem uebertriebenes zusammensein in gruppen und den gedankenaustausch unter leuten gleicher gesinnung durch reden und singen ohne mund- und nasenschutz. doch der einsame produzent scheint sich in seiner kindlichen parallelwelt trotzdem pudelwohl zu fuehlen. es heißt ja er schaffe fuer sich selbst, in einer art solipsistischer werkwut, er kuemmere sich ueberhaupt nicht um den markt und er verstehe sich nicht auf den verkauf seiner produkte. der einsame produzent produziert, erzeugt und schafft ausschließlich aus einem inneren trieb heraus exklusiv fuer seine eigene person und damit hat es sich. er transformiert seine wiedergekommene lebenskraft - denn man muß dazu sagen: er war das vergangene jahr ueber sehr schwer erkrankt und darum ausserstande jedwedes handgemachtes oder bloß handgedachtes produkt aus eigenen stuecken zu erzeugen, e

das haus von jože plečnik

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  ich weiß eigentlich sehr wenig ueber  jože plečnik . sicher, mir war bekannt, daß er ein beruehmter mann seines volkes und seiner heimatstadt ljubljana war,   wo er zeit seines lebens wirkte und leidenschaftlich bauten entwarf, ja, ich glaube, er muß schon ein sehr konsequenter, ja fast pedantischer -  vielleicht sogar etwas zu starrkœpfiger? - bahnbrechender architekt  gewesen sein.  mit all diesen konkurrenten die sich um ihn herum in den feindesheerscharen der sogenannten moderne formierten muß es ja schwer gewesen sein sich zu behaupten. und er hielt den neuen sachlichen angriffen der  modernisten tapfer  stand.  sicher,  als solche kœnnte  er sie wohl empfunden haben, denn er war ein ue berzeugter vertreter der klassischen præ-moderne.  er machte das indem er sich in seinen entwuerfen und ausfuehrungen auf seine geliebte heimatstadt konzentrierte, sie konsequent durchplante und ihr damit unwiderruflich einen  charakteristischen klassischen stempel aufdrueckte.   ljubljana ist n

kleines restaurant in tokyo

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vor elf jahren, im mai 2009, war ich mit einer gruppe von studierenden der innsbrucker fakultæt für architektur auf japanexkursion. wir waren da in den ersten tagen unserer studienreise natuerlich auch in den historischen vierteln von tokyo unterwegs und wir hatten hunger und durst nach langem umherirren in interessanten schreibwarenlæden, verbotenen thunfischmærkten und originellen kunstgalerien. ja, wir waren auf der suche nach etwas interessantem für unsere seelen, nach konkreter nahrung fuer unsere mueden koerper, suchten einfach essen fuer unsere leeren mægen. und so kamen wir in ein sehr kleines restaurant, wo japanisch echtes zum verzehren angeboten und im augenblick des hinschauens blitzschnell zubereitet wurde. der mann hinter der zwergtheke, mit vorstehend konzentrierter unterlippe, kochte vorzueglich fisch, gemuese und hielt fuer uns guten gruenen tee bereit. seine frau servierte: kein einziges wort ausser japanisch. trotzdem verstand man sich gut hier und es genuegte die ze

i woass net

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  FILASTROCCA D'AMORE, DEC 1989 [non so: in una valigia rossa ti metterei e con me sempre in giro ti porterei]

hohes risiko

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hohes risiko. warum das? für mich ist mein atelier von hohem risiko. nicht etwa wegen einer realen ansteckung, nein, da besteht sicherlich keine gefahr - ich arbeite ja mutterseelenallein - sondern wegen der spontanen intuitiv-schreienden arbeitsweise mit der so ein gemalt-beklebt-verschmiert-expressionistisches bild entsteht. ja, hinter meinem rücken geschieht so allerhand. die dinge verselbststændigen sich, die pinsel sausen mir um die ohren, das farbpapier reisst sich selbstmœrderisch ein, die zeitungen zerfetzen ihre gedruckten nachrichten und werden geduldiger hintergrund in monochromen kleidern, und mein blauer arbeitstoni befleckt sich unwaschbar stark. so geschieht ja einiges in den abgelegenen ræumen des verglasten kampill-centers draussen vor der stadt. mit hohem, ja fast könnte man sagen, hœchstem risiko für mich und die welt. 

condizioni di contorno

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CONDIZIONI DI CONTORNO, NOV20, mixed media on canvas, 100 X 100 cm stimmen nun endlich die wichtigsten rahmenbedingungen? le cosiddette condizioni di contorno?  ich habe das gefuehl: die eingeschlagene richtung birgt  den korrekten ausdruck der derzeitigen situation in sich. ich war ja nie ein weitgehender sender sondern eher ein umfassender empfænger von guten und optimistischen gedankenschwærmen. sicherlich, ich bin ja so ein hungriger nach positiven gefuehlen und geisteszustænden wie zuneigung, liebe, sympathie, lob, aufbauende komplimente, ja, all das was ein erwachsenes kind halt an psychischer grundstoffnahrung eben braucht. und nun? nun ist das alles plœtzlich weg, verschwunden, schlicht nicht mehr existent, als rahmen eliminiert,  senza condizioni , ausser einem einzigen rosenstrauch der zuneigung und des gernhabens, den ich hausintern behutsam hege, pflege und schætze und in dem sich gerade natuerlich nun alles gute und schlechte meines lebens sublimiert, alles eigene gemuet z

photoclub nyankanda

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im september 2019 hætten auch wir nach nyankanda fahren sollen. dazu kam es aber nicht. krank wurde ich und zwar so stark daß ich keine so lange reise nach zentralafrika mehr unternehmen hætte kœnnen. aus. schluß. die anderen der gruppe photoclub nyankanda fuhren und machten ihre tat wirksam in jenem teil des zentralafrikanischen kleinstaates burundi, wo dieses unterstuetzungsprogramm fuer fluechtlinge aus dem kriegsgebieten kongos gerade lief. ein jahr danach ist eine beeindruckende fotoausstellung und ein sich einprægendes photobuch dazu entstanden die diese afrikanischen erfahrungen zusammenfassen und erlæutern. dazu konnte ich auch einen guten beitrag leisten und an der gestaltung der dazugehœrigen ausstellung mitwirken: mit einer 3x5m großen zeichnung des UNHCR-fluechtlingslagers von nyankanda das man gewissermassen zu fuß im maßstab durchschreiten konnte. so kann denn auch den flüchtigen geholfen werden. 

gries

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ja, richtig, gries, ehemalige gemeinde und bæuerlich angehauchter luftkurort für exclusivtouristen aus den einstigen großreichen europas. gries hat so seine nebenwege, wenn man so will, und die sind meist als bruchstuecke der geschichte fuer geschmacksdurstige augen noch auffindbar. darum eben mein spaziergang durch ein kleines stueck naher stadtvergangenheit. so gegen halbvier nachmittags schleiche ich dann auch maskiert am neubau der marcelline -schulen vorbei, mache einen weiten bogen um die herumstehenden elterngruppen die gerade dabei sind ihre schlecht eingeparkten autos zu besteigen und ihre auf zeit abgestellten kinder vom ganztagsunterricht abzuholen. es ist ein freudig-nervœses gezeter von muettern und lausmædchen, von vætern und lausbuebchen. ich umschiffe als erfahrener spaziermatrose mit meinem panzerkreuzer diese ansammlung von ansteckungsherden und schreite schnellen schrittes in die straße entlang der mauer des angrenzenden herzogsparks ein und bekomme die szene in den

mondo storto

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SCHIEFE WELT_MONDO STORTO, 2020                                                                                                                                                                          [tecnica mista su tela, 100x150] che di questi tempi il mondo sia storto è fuori di dubbio. ammesso che una sfera schiacciata come il nostro pianeta possa essere storta. che l'asse del mondo sia più inclinato del solito, o peggio, stia oscillando attorno ad un asse ipotetico sempre più storto? es ist eine schiefe welt zur zeit. non voglio addentrarmi in campi scientifici come esperto del settore, no, assolutamente no, anzi, voglio stare dentro il seminato, quello delle intuizioni improbabili e delle emotività ragionate attraverso il filtro delle sensazioni del momento. e l'attualità è un fondo blu, profondamente blu, quasi una tristezza mistica. e questo già non mi piace. allegria sia! reagendo, voglio freneticamente coprire il tutto, camuffarlo, romperlo con l'improbabilità.

grissianer spaziergænge

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fahren wir mal hinauf zum schmiedlhof. bevor der ganze zauber mit den absperrungen, ausgangsverboten und notdekreten der præsidenten wieder losgeht, fahren wir mal hinauf. und es war wunderbar, so um 9 uhr in der frueh am allerseelentag: kein mensch war da, nur die hochnebelschwaden zogen gerade durch die felsen um st. jakob und wir gingen ganz besinnlich den weg entlang nach oben bis zur kirche. der fels auf dem sie ruht hat eine magische kraft, das kam uns immer wieder in den sinn. schon heiden muessen da ihren ort gefunden haben, lange bevor der zeit in der hier der katholische kirchenzirkus sein unwesen zu treiben begann, dessen waren wir uns mehr als sicher. im hinunterschreiten durch geschorene schafherden und læutende kuhglockenkonzerte beschlossen wir dann doch noch zwei espressi am vorspringensten ort auf der schmiedlhofwiese zu trinken und die betœrende aussicht ins tal hinunter (die sohle hinaus bis ins nebelige bozen) ganz allein, ohne fremde augen dabeizuhaben, einzusaugen

la terza volta

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      la terza volta sarà come la prima! assurda e gratuita affermazione? non direi. nel nostro caso la cosa corrisponde grosso modo alla verità. dopo una lunga pausa tra la seconda e la terza volta, dovuta ad inconvenienti di varia natura fisica, le mie braccia pensanti (nel senso del diretto collegamento tra cervello pensante - gedankenhirn e mano agente - aktionshand ) si sono rimesse in moto, dapprima largamente confuse e senza un preciso ordine dall'alto, poi man mano muovendosi lentamente tra le idee d'azione immaginate in maniera ottica e tattile. inizia il processo del pensiero manuale - des handgedachten gedankens , in una sorta di vortice dove l'azione concreta (realizzata al momento con molta fatica fisica, ahimè) costruisce se stessa in un vortice di azione-pensiero poco controllato dalla razionalità, che comunque al momento in me esiste in maniera molto debole, e a volte addirittura quasi scompare - meno male - dagli schermi del mio cervello spesso assai sovr

william carlos williams

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GIOVEDÌ VEDREMO, 2020 [mixed media on canvas, 50x50cm] Thursday I have had my dream like others and it has come to nothing, so that  I remain now carelessly  with feet planted on the ground  and look up at the sky feeling my clothes about me,  the weight of my body in my shoes,  the rim of my hat, air passing in and out  at my nose and decide to dream no more. • Donnerstag  Ich habe meinen Traum geträumt, wie andere auch, und er ist zu nichts geworden, und so steh ich nun hier, sorglos, die Füße in den Boden gestemmt und schaue hinauf zum Himmel – ich spüre an mir meine Kleider, das Gewicht meines Körpers in meinen Schuhen, die Krempe an meinem Hut, die Luft, die ein und aus durch meine Nase geht, und sage mir: es ist ausgeträumt. Übertragung von Hans Magnus Enzensberger

the nuernberg funnel

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l'imbuto di norimberga. der nuernberger trichter. strappi al tempo, vecchie notizie, obsolete parti di epoche perdute, pezzi di carta, un fiume sanguigno calato dall'alto nella testa di ognuno, per forza di gravità. chi ci garantisce il vero dal falso? chi scorge l'aggressione verbale spinta violentemente dentro le esistenze umane? il tutto inflitto tramite un gigantesco imbuto, attraverso il distillato di una storia inesistente fatta esistere per forza. norimberga pare non esista più.

morton feldman's blood

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brigitte muntert mich auf, spornt mich an, bestætigt dieses wagnis in das ungewisse zurueck nach vorne. das tut mir außergewœhnlich gut, sodaß ich meinen schwierigen kurs in diesem kleckerkahn der mueden musen auf einem weltweiten ozean der bildfluten ueberhaupt halten kann. sandra bestimmt die koordinaten dieser seefahrt. und ich kann den kapitæn der kuenste spielen, mit allen allueren des kommandos ueber mich selbst und ueber meine eben gefundene sprudelquelle der farben, schnitte und papierfetzen. die kollagen des zufalls auf einem monochromen grund, in dem nur ein besonderes echolot die tiefen der ich-seele erfassen kann. da fließt das blut des morton feldman in strœmen, verrinnt in den unterwassergræben der andamanen, verspritzt sich am leinengespann der trauerflæchen. zerreißt sich in  den bandagenfetzen der nie vernuenftigen menschheit. der ohne intelligenz des lebens vegetierenden generæle. der klagend nicht an die sonne sich drængenden musen.  

penderecki gibt gas

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penderecki gibt gas o penderecki accelera, fate pure con google translate,  sta a voi decidere. è comunque il secondo tentativo - detto tra noi, abbastanza riuscito - di tornare indietro alle mie origini della terza pelle esistenziale: informale, accelerando. è la musica di k rzysztof eugeniusz penderecki,   il barbuto compositore e direttore d'orchestra nei suoi anni che nella sua ripetitività sonora mi aiuta ad insistere, ad approfondire, a ri-tentare, per dirla anche in maniera popolare con gianni arbore: indietro tutta - mit volldampf zurück . abbandonerò progressivamente il rilievo sulla tela - col tempo mi pare essere di troppo nell'insieme pittorico - usando molto di più invece le carte trasparenti e di seta colorate, gli strappi da giornali d'epoca, i pezzi lacerati di stoffe delle nostre fodere lise dal tempo di letti d'amore e di sogni oramai persi nelle dormite interrotte da pensieri sempre più incombenti. 

ricercando

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ricercando. ja, das trifft zu. nach einer kurzen reise in den norden der marken (mercatello, fermignano, urbino) - ortswechsel und distanz zum ueblichen tagesrhythmus reinigen den kopf und beschleunigen die suche nach unueblichen vorstellungen - hat sich ein spalt in einer tuere zu einer mir noch unbekannten arbeitsweise aufgetan. ein guter freund - seit langem schon mit mir in einem boot sitzend - hat dann auch noch den rest hinzugegeben und die initialzuendung fuer diese kleine innovationszeitbombe geliefert. ricercando arretro. ich kehre wieder ein wenig auch dahin zurueck wo ich einmal gewesen war. die zusammengefuegte oberflæche. die ausgerissene seidenpapierpartie. das zufællig unzufællige. der stofffetzen. die abgedeckte monochrome zeit. 

RED NEWS_ BLAUES BLUT

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RED NEWS_ BLAUES BLUT _ Re Umberto assassinato a Monza, 1900 [old newspapers, used fabrics, wood & acrylics on canvas, 70x100, 2020] music from Jacques Lejeune, messe aux oiseaux, 1988

limone

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limone. johann wolfgang von goethe's abgedroschenes zitat vermittelt an diesem ort einen kleinen teil seiner zutrefflichkeit. damit ist wohl auch schon alles gesagt. die zitronenbæume bluehen da nur mehr spærlich. die limonaie sind længst in hotels und residences umgebaut und restauriert. der mitteleuropæische tourist - auf verkrampfter suche nach mittelmeerflair - spaziert entlang der pista ciclabile sospesa einige kilometer nordwærts, in dauerkollision mit radfahrern jeder art, voll ausgeruestet mit sportware erster klasse aus den kaufhæusern der bayrischen ebenen. auch nordic-walking -stœcke dürfen dabei nicht fehlen. so beobachte ich besorgt dieses konsumintensive treiben in diesem ehemaligen fischerdorf das mich eben immer wieder den poeta maximus aus deutschen landen zitieren læßt: "kennst du das land wo du die wenigen zitronen - nur wenn du glueck hast - bluehen siehst".

rote nachrichten

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ich hœre teodor currentzis zu. wenn dieser selbstsichere grieche mit seinem musicæterna -orchester in perm aus dem fernen sibirien henry purcell bezaubernd und energisch dirigiert. mitreissend, da ich diese zeilen schreibe.   die roten nachrichten mit dem zeitungsfetzen la    vittoria della repubblica ist damit als fertig dekretiert. schluß ist endlich. diese arbeit aus alten tageszeitungen auf einer leinwand 100 mal 120 centimeter betrachte ich hiermit als abgeschlossen. sie stellt wohl einen neuen p arcours  dar, den ich schon seit længerem zu gehen versuche. solche dinge hængen oft mit den materialien zusammen die man dabei verwendet. das physische, handgemachte experiment ins neufeld hinein gelingt ja nur durch ein wagnis der bewußtlosigkeit: den kopf und die raison ausschalten und der reinen intuition ( dionysos hœrend und fuehlend) einfach folgen und verfolgen. und siehe da: es ist dann bloß gegenwærtig!        

arco

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arco. cittadina molto particolare. a parte le legioni e le coorti di turisti mitteleuropei in avanzamento per il vicino lago adibito a sostitutivo del mare mediterraneo, il luogo dorme pigliando un sacco di pesci. disposto ad arco (ah, ecco, da qui probabilmente il nome ...) attorno allo sperone roccioso così magicamente immortalato da albrecht dürer più di 5 secoli fa (vedi l'immagine sotto), questo piccolo agglomerato si adagia elegantemente sul calco di un ghiacciaio che aveva levigato le rocce carsiche dal toblino fino al garda, lasciando dietro un paesaggio affascinante e ridente (si fa per dire) e per fortuna, nonostante il tempo del consumo e della volgarizzazione di ogni ricchezza siano avanzati di gran passo, una piccola parte di questa atmo sfera paesaggistica è rimasta. e ce la godiamo abbondantemente.  

sottosopra

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bolzano è sottosopra. noi vecchietti abbiamo i nostri tempi e spesso incontriamo per strada compagni di ventura nelle nostre medesime condizioni: un po' claudicanti e molto spesso in atteggiamento ginnico da  umarell , da guardoni dei cantieri in svolgimento che mettono la nostra città sottosopra e pare che non riescano più a rimetterla a posto come era prima. è ovvio che bolzano come prima non tornerà mai più, di ciò siamo convinti. comunque sia. poi c'è questa storia del teleriscaldamento in fieri, del cosiddetto degrado in piazza silvius magnago, di renée benko che si diverte a comprare le piccole città di provincia trasformandole in supermercati e appartamenti per ricchi, di tram poco amati e di piazze della vittoria mai diventate piazze della pace. siamo fatti così, noi bolzanini, un po' fascistelli, un po' compagni, un po' contadinotti di gries, ad ogni modo: un po' come la gente che fa i comodi propri senza badare troppo a cardano, san genesio, settequerc

blaue neuigkeiten

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in wirklichkeit ist es schon die zweite der blauen neuigkeiten. und: 'blue news are bad news'. das reich greift polen an. frankreich und england mobilisieren ihre truppen. darunter allerlei leisten, kreise, scheiben, fein verpackt in nassgewordenen zeitungsblættern. ein eher chaotischer untergrund für das weltgeschehen mit so prægenden nachrichten. ein neuer weg, die juengere geschichte ræumlich darzustellen? also eine historie der w eltkriege in farben? nicht unbedingt. das alles ist für mich nur ein eher billiger v orwand, einfarbig und reliefartig eine pinselgestrichene bilderzæhlung zusammenzubringen, gutes und schlechtes ueber die m enschheit und die gewaltigen sich selbst zugefuegten fehler auszusagen. und ohne jetzt gleich schon ein schrifttraktat dazu ausarbeiten zu muessen, eine echt monochromatische bildsynthese.  una i mmagine riassuntiva, né profonda né troppo leggera.

gries am samstag

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ich humpele für den ueblichen morgenkaffeetermin hinueber zum café gruber. 1000 schritte hin und 1000 schritte her. die svp-lokalmatadore halten gerade in weissem hemd - es ist die fashion-manageruniform des jahres - ihre samstagmorgentliche wahlstrategiesitzung mit ihrem parlamentsabgeordnetenchef ab. der stramme mann ist ja ein gebuertiger brunecker, fuerwahr. ich platze gerade ungewollt, voll maskiert und mit sonnenbrille, in diese konspirativ-œffentliche sitzung hinein.  es prickelt der chaot und protestler in mir, immer wenn ich volksparteimenschen sehe, hœre und rieche, seit jahren ist es so. ich kann ihren geruch nicht ausstehen. ich kann ihr lautes gebelle nicht ausstehen. damit bleibe ich jedenfalls bei meinen leisten. ich will ja nur meinen espresso in der morgensonne schlürfen (zum glueck kein meinl-kaffee)  und gries bleibt sich selbst treu: bæuerlich und stramm, deutschbeflissen und dorfboznerisch selbstbewußt.  da sehe ich das kloster vor mir und ich wechsele die vorstell

der see des himmels

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ein beeindruckendes teilbild der erde. wir sehen die grenzlinie zwischen china und nordkorea. sie zieht sich quer - von menschenhand einst auf landkarten gezogen - durch den sogenannten see des himmels, den wassergefüllten krater eines längst erloschenen vulkans. der grenzverlauf ist vom zufall diktiert, so geschichtszufällig auch die beiden menschenstaaten existieren. diese landschaft beindruckt dadurch umso mehr, gezeichnet von millionen jahre alten geschichten der erdkruste, viele epochen lange vor der entstehung der humanen spezies, zurück zum anfang alles geschehens, das die urlandschaften prägte und formte. [© photographs courtesy from sim chi yin | magnum & google maps]

sankt jakob.

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sankt jakob, villnöss. ein richtiges adebeveteranentreffen. im besten seiner sinne. die in ihrem lächeln bezaubernde, gedichtschreibende luisa war da. und berthold, ein bißchen gediegener aber sich selbst treu geblieben. ihre kleine und jüngste tochter ganz mama. marlies und klaus die gastgeberinnen. julia, eine ihrer beiden töchter. da oben dann die geislerspitzen und ein blauer kaiserwetterhimmel wie er im reiseführer steht. ein wunderbar angenehmes wiedersehen und es ging so als ob wir alle immer schon beisammen gewesen wären. spaghetti aglio e olio. und ein ganz guter weisser [ https://www.ansitzdornach.it/de/wein-ansitz-dornach/ ] waren auch am tisch dabei. klaus hat mir seine harte arbeit als handwerker und gestalter des ehemaligen elternhauses bis ins letzte detail gezeigt. und wir waren echt beeindruckt, wie akribisch präzise und doch mit viel lockerheit dahinter dieses haus - traditionell in einem modernen 1970er-jahre möchtegernstil erbaut - total umgekrempelt und auf kohären

gran torino.

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torino. gran torino. la perpendicolarità sabauda. visioni notturne. agostane, quasi oscure. tasse. arretrati burocratici. e poi il caldo che incombe su una città rettangolare, a tratti persino quadrata, parca di rotondità e morbidezze. o forse il morbido è celato dietro il passato glorioso? una mole di impressioni irrisolte. di antonelliana memoria. il cinema in bianco e nero. la canicola amplifica sensazioni di amore e odio verso una città parente, dove lo zio raccontava che tutto era fiat , lui che ne era un rappresentante minore, di accessori d'auto, poi antiquario, poi spavaldo cacciatore di tartufi monferratesi e orgoglioso padrone di ville e casali a tempo determinato. era così: torino non deludeva mai le aspettative, le creava e basta. poi dovevi essere tu a farle realizzare. credo fosse il 2018, durante un'estate torrida in cerca di documenti catastali di un loft con vista panoramica e balcone a 360 gradi, tra tanti marmi, ampie soffitte e caminetti inutili.

malva rosa.

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ALTHAEA ROSEA. die rosa malve war einfach da in der sonne und viele davon streckten sich stattlich gegen das gleißende nachmittagslicht. es ist ein augusttag in oberinn. zu gast sind wir in einem verwachsenen haus, umgeben von bäumen und sträuchern von denen ich nur einige namen weiß und darum auch nennen kann: orangerot leuchtende vogelbeeren, abgebrauchte kirschen, von hitzigen insekten zerfressene holunder, schwarz leuchtende nüsse und eine unzahl von blumen. in meinen sich erinnernden augen dominiert immerzu das sich selbst erstickende rot, von den fuksien zu den rosa malven, immerfort. man fühlt, sieht und spürt es: der herbst hat schon ein paarmal hier oben angeklopft, trotz nimmer nachgebender sommersonne. ja, er hatte sich bereits, einlaß erheischend, gemeldet. und wir haben ihn nicht willkommen geheißen, wir waren unfreundlich mit ihm und versuchen es immer wieder wenn er sich irgendwie verschroben meldet: er wird schnurstracks verjagt, und dies auf die unfreundlichste tour!  

divieto di caccia.

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nel paesaggio estivo con divieto di caccia. scendendo nella piana di fertilia (città fondata durante il periodo fascista, nonché centro di  bonifica delle paludi nella piana a nord di alghero) verso il mare di porto ferro: uno spettacolo mediterraneo.

raumebene, monochrom.

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vor nicht allzu langer zeit hatten wir umzugstimmung. wir sind also von der venedigerstrasse in die duca d'aosta-strasse weitergesiedelt. ist ja eh' schon wieder ein monat her. alles luxus: balkone, baderäume, großküche, schlafzimmer. zuerst fühlte ich mich geradezu verloren in verdoppeltem raum. dann erkannte ich die chance: die monochromen reliefbilder. und die füllen nun alle vier wände meines schlafzimmers in allen varianten und formen. es war des experimentes wert. allemal. und damit kann ich mittlerweile wunderbar leben. 

drei zwetschgen.

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normalerweise packe ich ja meine sieben zwetschgen zusammen. [puschtrerisch gsogg: "pock' deina siebm zwetschgn zomm"] kaum weniger. nunmehr sind es nur drei. was soll es damit? noch dazu ist eine von diesem pflaumenterzett sogar im ersten stadium eines progressiven fäulnisprozesses. wir sind am frühstücken und die pflaumen sind gerade am abfallen vom pflaumenbaum. es ist ja an der zeit. erster august. und es ist so entsetzlich heiß da draußen in der kleinen provinzstadt. und mein kopf ist arg durcheinander.

monochrom-relief in gelb.

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das andreaskreuz. ein monochrom-relief. gelb. und immer noch neugierig. die alten zeitungen stellen einen bezug her zur vergangenen zeit. dieses durchscheinen der ereignisse, so als ob sie sich hinter einem gelben vorhang versteckten. ein besonderer aufbau des bildes in einem sprung von der zweiten in die dritte dimension der farben. die verhüllung durch alte gelesene zeitungen. so als ob es darum ginge sichtares zu verpacken, unzugänglich zu machen und den an- und durchblick anderer zu verhindern. ein schier mysteriöses gebilde. BS82.20200730.THU

homo sphaericus.

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der kugel gleich bist du ein diadem  perfekt in farb' und leben læsst dich trotz alledem nicht treiben fort von eden und sollt' es zeus auch dann und wann  in seiner absicht auch gelingen sphæhrenmensch bleibst immer dann in allen deinen dingen " The  key  of  questions  is:  how  can  an  ecologically  sustainable  civilisation  appear  desirable? Lentius,  profundius,  suavius  instead  of  citius,  altius,   fortius ." [Alexander  Langer] alex langer era - e lo è spesso ancora nei miei ricordi - un homo sphaericus per eccellenza. mi rifaccio, circoscritto nel pressappochismo filosofico tipicamente mio, ma intenso come fosse un sogno profondo, al  symposium di platone. ecco, alex veniva sicuramente da lì, uscito dai tempi antichi prima della cacciata degli esseri umani sferici da parte di zeus in ira con loro perché avevano tentato di raggiungere il suo personale olimpo, ancora completi delle tre entità erotiche di  terra-sole-luna , così perfetti ma alquanto fra

la sera.

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la sera. prima del corriere della sera? è tornato il colore rosso. con sotto giornali d'altri tempi. la sera, appunto. il tutto è un ritrovamento casuale. il processo di lavorazione segue un percorso inusuale. niente più bianco coprente alla base. [BS82.200723.THU - giornali d'epoca e acrilici su tela, 50 x 50 cm]

selfie mit blauer hornbrille.

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selfies. na dann. der titel der ausstellung war wohl eher banal. das geb ich ohne weiteres zu. 2018 im kühlen brunecker herbst. ausstellung bei variatio. zwei junge frauen mit viel initiative und einem engagement an das ich mich sehr gerne und sehr dankbar zurückbesinnen kann. das herzstück der ausstellung war wohl - und übrigens: ohne hilfe von vetroricerca in bozen wäre das ohnedies schwerlich gelungen - ein sonderbares unikum der kunstgattung selbstporträt. es war vor allem die produktionsweise, die - teilweise digital bewältigt und kontrolliert - die sache besonders interessant gestaltete: am rechner stellte ich die umrisse der einzelnen farbglasfragmente, die das gesicht als ganzes nach der einbrennung aus dem ofen zuletzt ergeben mußten, je nach farbe auf verschiedenen ebenen zusammen.  diese farbigen g lasfragmente wurden ja nach zeichnung übereinander auf eine transparente glas-grundplatte gelegt, in den ofen gegeben und nach einem ziemlich lange dauernden p rozess miteinander

mentorenmeister.

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ich kann es eigentlich nicht in worten fassen. es ist für mich etwas rein intuitives und schwer zu beschreibendes. emilio vedova versuchte vielleicht zeit seines lebens einen anhaltenden vorstoß in die synthese zwischen raum und ebene, von drei auf zwei - ebenso auch von zwei auf drei - wie sie wollen, meine freundinnen. diese immer und immer wieder - in verschiedenartigen, mehr oder weniger intensiven kraftschüben und brachialen gesten - unternommenen versuche des zusammenführens von zwei nahezu entgegengesetzten zuständen des seins in materie und licht sind ihm fast, ja nicht ganz vollständig, auch gelungen. werden sie mir gelingen? der kraftaufwand ist enorm. nur die kleinen erfolge des mentoren-meisters dienen mir zu ansporn und ausdauer. im durchhalten der intentionen komme ich manchmal auch von der bahn ab und entdecke damit neues, das ich sofort verwende und zu nutzen weiss.

varena.

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ho scoperto un villaggio. e bisogna entrarci dentro per capire la sua logica, le sue particolarità, che probabilmente sono molto diffuse anche ed ancora in tanti altri villaggi di montagna nel mondo, solo che in questo ci abita un amico e di conseguenza lo conosco meglio e scopro caratteristiche che altrimenti non avrei scoperto. mi ricorda la piccola città di glurns/glorenza in alta val venosta, dove dicono che ancora negli anni millenovecentosessanta erano attive stalle e fienili lungo i suoi portici centrali. almeno a varena una stalla e un fienile oggi, nel duemilaventi, sono ancora attivi in pieno centro del paese. ecco, questa è già una caratteristica degna di menzione architettonica-urbanistica. medaglia! entrando a zonzo a varena si scoprono poi altre cose, che presto scompariranno, perché hanno a che fare con la decadenza e la decomposizione che il tempo provoca e pianpiano trasforma in imperfetta bellezza e che il cosiddetto progresso tecno-capitalistico invece cerca di ferma

case geometrili.

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er hat die triste seite des landes wo die zitronen blühn vorweggenommen. der wirtschafts boom der ausgehenden 1950er jahre und die später sich fortlaufend aneinanderreihenden krisen in der politik, ökonomie und den einfachen leuten in der großen ebene am großen fluß. all die im überbau befindliche existenz  dieser fragilen strukturen eines uneinigen volkes von den alpen über die po-ebene bis hin zu den südlichsten inseln europas wurde von ihm festgehalten. die un-ästhethik dieser mutation, diese "case geometrili" [zitat:  gianni celati] , diese vom kapitalistischen holzwurm zersetzte landschaft und all diese kitschig-rural-visuellen formen- und bildsprachen hat er antizipatorisch belichtet und fotografisch gebannt. die makellose darstellung des zerfalls der italienischen moderne. luigi ghirri war ein weisseher. viel zu früh verstorben.