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Es werden Posts vom August, 2020 angezeigt.

gries am samstag

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ich humpele für den ueblichen morgenkaffeetermin hinueber zum café gruber. 1000 schritte hin und 1000 schritte her. die svp-lokalmatadore halten gerade in weissem hemd - es ist die fashion-manageruniform des jahres - ihre samstagmorgentliche wahlstrategiesitzung mit ihrem parlamentsabgeordnetenchef ab. der stramme mann ist ja ein gebuertiger brunecker, fuerwahr. ich platze gerade ungewollt, voll maskiert und mit sonnenbrille, in diese konspirativ-œffentliche sitzung hinein.  es prickelt der chaot und protestler in mir, immer wenn ich volksparteimenschen sehe, hœre und rieche, seit jahren ist es so. ich kann ihren geruch nicht ausstehen. ich kann ihr lautes gebelle nicht ausstehen. damit bleibe ich jedenfalls bei meinen leisten. ich will ja nur meinen espresso in der morgensonne schlürfen (zum glueck kein meinl-kaffee)  und gries bleibt sich selbst treu: bæuerlich und stramm, deutschbeflissen und dorfboznerisch selbstbewußt.  da sehe ich das kloster vor mir und ich wechsele die vorstell

der see des himmels

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ein beeindruckendes teilbild der erde. wir sehen die grenzlinie zwischen china und nordkorea. sie zieht sich quer - von menschenhand einst auf landkarten gezogen - durch den sogenannten see des himmels, den wassergefüllten krater eines längst erloschenen vulkans. der grenzverlauf ist vom zufall diktiert, so geschichtszufällig auch die beiden menschenstaaten existieren. diese landschaft beindruckt dadurch umso mehr, gezeichnet von millionen jahre alten geschichten der erdkruste, viele epochen lange vor der entstehung der humanen spezies, zurück zum anfang alles geschehens, das die urlandschaften prägte und formte. [© photographs courtesy from sim chi yin | magnum & google maps]

sankt jakob.

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sankt jakob, villnöss. ein richtiges adebeveteranentreffen. im besten seiner sinne. die in ihrem lächeln bezaubernde, gedichtschreibende luisa war da. und berthold, ein bißchen gediegener aber sich selbst treu geblieben. ihre kleine und jüngste tochter ganz mama. marlies und klaus die gastgeberinnen. julia, eine ihrer beiden töchter. da oben dann die geislerspitzen und ein blauer kaiserwetterhimmel wie er im reiseführer steht. ein wunderbar angenehmes wiedersehen und es ging so als ob wir alle immer schon beisammen gewesen wären. spaghetti aglio e olio. und ein ganz guter weisser [ https://www.ansitzdornach.it/de/wein-ansitz-dornach/ ] waren auch am tisch dabei. klaus hat mir seine harte arbeit als handwerker und gestalter des ehemaligen elternhauses bis ins letzte detail gezeigt. und wir waren echt beeindruckt, wie akribisch präzise und doch mit viel lockerheit dahinter dieses haus - traditionell in einem modernen 1970er-jahre möchtegernstil erbaut - total umgekrempelt und auf kohären

gran torino.

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torino. gran torino. la perpendicolarità sabauda. visioni notturne. agostane, quasi oscure. tasse. arretrati burocratici. e poi il caldo che incombe su una città rettangolare, a tratti persino quadrata, parca di rotondità e morbidezze. o forse il morbido è celato dietro il passato glorioso? una mole di impressioni irrisolte. di antonelliana memoria. il cinema in bianco e nero. la canicola amplifica sensazioni di amore e odio verso una città parente, dove lo zio raccontava che tutto era fiat , lui che ne era un rappresentante minore, di accessori d'auto, poi antiquario, poi spavaldo cacciatore di tartufi monferratesi e orgoglioso padrone di ville e casali a tempo determinato. era così: torino non deludeva mai le aspettative, le creava e basta. poi dovevi essere tu a farle realizzare. credo fosse il 2018, durante un'estate torrida in cerca di documenti catastali di un loft con vista panoramica e balcone a 360 gradi, tra tanti marmi, ampie soffitte e caminetti inutili.

malva rosa.

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ALTHAEA ROSEA. die rosa malve war einfach da in der sonne und viele davon streckten sich stattlich gegen das gleißende nachmittagslicht. es ist ein augusttag in oberinn. zu gast sind wir in einem verwachsenen haus, umgeben von bäumen und sträuchern von denen ich nur einige namen weiß und darum auch nennen kann: orangerot leuchtende vogelbeeren, abgebrauchte kirschen, von hitzigen insekten zerfressene holunder, schwarz leuchtende nüsse und eine unzahl von blumen. in meinen sich erinnernden augen dominiert immerzu das sich selbst erstickende rot, von den fuksien zu den rosa malven, immerfort. man fühlt, sieht und spürt es: der herbst hat schon ein paarmal hier oben angeklopft, trotz nimmer nachgebender sommersonne. ja, er hatte sich bereits, einlaß erheischend, gemeldet. und wir haben ihn nicht willkommen geheißen, wir waren unfreundlich mit ihm und versuchen es immer wieder wenn er sich irgendwie verschroben meldet: er wird schnurstracks verjagt, und dies auf die unfreundlichste tour!  

divieto di caccia.

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nel paesaggio estivo con divieto di caccia. scendendo nella piana di fertilia (città fondata durante il periodo fascista, nonché centro di  bonifica delle paludi nella piana a nord di alghero) verso il mare di porto ferro: uno spettacolo mediterraneo.

raumebene, monochrom.

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vor nicht allzu langer zeit hatten wir umzugstimmung. wir sind also von der venedigerstrasse in die duca d'aosta-strasse weitergesiedelt. ist ja eh' schon wieder ein monat her. alles luxus: balkone, baderäume, großküche, schlafzimmer. zuerst fühlte ich mich geradezu verloren in verdoppeltem raum. dann erkannte ich die chance: die monochromen reliefbilder. und die füllen nun alle vier wände meines schlafzimmers in allen varianten und formen. es war des experimentes wert. allemal. und damit kann ich mittlerweile wunderbar leben. 

drei zwetschgen.

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normalerweise packe ich ja meine sieben zwetschgen zusammen. [puschtrerisch gsogg: "pock' deina siebm zwetschgn zomm"] kaum weniger. nunmehr sind es nur drei. was soll es damit? noch dazu ist eine von diesem pflaumenterzett sogar im ersten stadium eines progressiven fäulnisprozesses. wir sind am frühstücken und die pflaumen sind gerade am abfallen vom pflaumenbaum. es ist ja an der zeit. erster august. und es ist so entsetzlich heiß da draußen in der kleinen provinzstadt. und mein kopf ist arg durcheinander.