gries am samstag


ich humpele für den ueblichen morgenkaffeetermin hinueber zum café gruber. 1000 schritte hin und 1000 schritte her. die svp-lokalmatadore halten gerade in weissem hemd - es ist die fashion-manageruniform des jahres - ihre samstagmorgentliche wahlstrategiesitzung mit ihrem parlamentsabgeordnetenchef ab. der stramme mann ist ja ein gebuertiger brunecker, fuerwahr. ich platze gerade ungewollt, voll maskiert und mit sonnenbrille, in diese konspirativ-œffentliche sitzung hinein. 

es prickelt der chaot und protestler in mir, immer wenn ich volksparteimenschen sehe, hœre und rieche, seit jahren ist es so. ich kann ihren geruch nicht ausstehen. ich kann ihr lautes gebelle nicht ausstehen. damit bleibe ich jedenfalls bei meinen leisten. ich will ja nur meinen espresso in der morgensonne schlürfen (zum glueck kein meinl-kaffee)  und gries bleibt sich selbst treu: bæuerlich und stramm, deutschbeflissen und dorfboznerisch selbstbewußt. 

da sehe ich das kloster vor mir und ich wechsele die vorstellungsumgebung, auch wenn sie dieselbe als vorher ist. ich denke da an die wenigen, schwitzertuetsch sprechenden patres, die immerhin das knowhow entwickelt haben einen hervorragenden qualitætswein wie den lagrein von muri zu produzieren. da kann ja, trotz svp-intrigen und verunsicherungen, nicht alles schiefgehn in diesem kleinen dorf am rand der großen stadt.

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