gries


ja, richtig, gries, ehemalige gemeinde und bæuerlich angehauchter luftkurort für exclusivtouristen aus den einstigen großreichen europas. gries hat so seine nebenwege, wenn man so will, und die sind meist als bruchstuecke der geschichte fuer geschmacksdurstige augen noch auffindbar. darum eben mein spaziergang durch ein kleines stueck naher stadtvergangenheit. so gegen halbvier nachmittags schleiche ich dann auch maskiert am neubau der marcelline-schulen vorbei, mache einen weiten bogen um die herumstehenden elterngruppen die gerade dabei sind ihre schlecht eingeparkten autos zu besteigen und ihre auf zeit abgestellten kinder vom ganztagsunterricht abzuholen. es ist ein freudig-nervœses gezeter von muettern und lausmædchen, von vætern und lausbuebchen. ich umschiffe als erfahrener spaziermatrose mit meinem panzerkreuzer diese ansammlung von ansteckungsherden und schreite schnellen schrittes in die straße entlang der mauer des angrenzenden herzogsparks ein und bekomme die szene in den blick. der nachmittagsschein im gegenlicht, der alte turm des grieser klosters im kalten dunst der hinter dem penegal sich allmæhlich verkriechenden wintersonne. so ist es manchmal: die alte landschaft der stadt baut sich von selbst auf als wuerde sie rufen: ich bin am verrecken, rette mich wer kann.

Kommentare

  1. Oh du meine ersehnte Jugend. Die Marcelline mein anno dazumal walscher Kindergarten...die Bauarbeiter beim Bau des humanistischen Gymnasium sangen den Top-Hit "chi non lavora non fà l'amore"...und ich liebte die Köching und die suore.....bei den "scalzi" durften wir auch als "Daitsche" ministrieren...Gries o grease.....welch Erinnerung...weit weit weg von Bozen...

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

AMTSBRIEF AN DIE GEGENWART