rahmen


m.k. meint, sie bræuchten keinen rahmen. das sei zu sehr im stil einer naheliegenden vergangenheit. zu sehr heruebergebracht aus einer anderen zeit, der klassischen moderne eben. er meint damit (ich bin erpicht auf eine eigenwillige interpretation seiner angeblich stichhaltigen argumente) daß es irgendwie uebertrieben sei sich an einen vor 50 jahren als epigonal abgemeldeten diskurs anzuhængen. der futurismus zuerst und dann der abstrakte expressionismus (sogar der frische wind des damaligen informel?) seien darin als mainstream eher leicht zu erkennen, eingerahmt und abgeschlossen und nicht mehr nachvollziehbar. von ihrem ræumlichen umfeld abgekapselt und wirken diese bilder klar als museale imitate. simpler manierismus der moderne also (meine selbstverletzende bezeichnung). an allem kœnnte grad der goldne schnörkelreliefrahmen daran schuld sein.

sei der rahmen aber nicht da, nicht angebracht oder angeheftet, sprich: nicht existent, gæbe es eine durchlæssigkeit des bildes, den uebergang zum umgebenden raum, ohne abschluss, ohne eingepferchtes paket von farbflachen reißblættern und pinselstrichen. so kæme also der uebergang des bildes zu seinem umfeld zustande. 

dabei hænge ich ja so stark an meinen erinnerungsbildern aus meiner jugendzeit (ich war zur zeit der moderne in meiner besten jugendentwicklungsgeschichte verwickelt) aber jetzt habe ich nicht die krankhafte neigung am zahn der im moment vergehenden zeit immerzu zu beißen, als kontemporærer genosse gewissermaßen immer mit dem moment-trend zu gehen. ich bin immerhin ein mueder uebersiebziger, guerte schon ungeduldig den schuh um mich aus der derzeitwelt langsam zurueckzuziehen und mich auf den weg meiner eigenen nostalgiemodernen goldenen jenseitswelt zu begeben, ja, in einer klassischen parallelwelt zuflucht zu finden. es lebe also der manierismus. che viva una nuova esistenza alla maniera di ... ein zeitzeuge grüßt.

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