das haus von jože plečnik




 
ich weiß eigentlich sehr wenig ueber jože plečnik. sicher, mir war bekannt, daß er ein beruehmter mann seines volkes und seiner heimatstadt ljubljana war, wo er zeit seines lebens wirkte und leidenschaftlich bauten entwarf, ja, ich glaube, er muß schon ein sehr konsequenter, ja fast pedantischer - vielleicht sogar etwas zu starrkœpfiger? - bahnbrechender architekt gewesen sein. mit all diesen konkurrenten die sich um ihn herum in den feindesheerscharen der sogenannten moderne formierten muß es ja schwer gewesen sein sich zu behaupten. und er hielt den neuen sachlichen angriffen der modernisten tapfer stand. sicher,  als solche kœnnte  er sie wohl empfunden haben, denn er war ein ueberzeugter vertreter der klassischen præ-moderne. er machte das indem er sich in seinen entwuerfen und ausfuehrungen auf seine geliebte heimatstadt konzentrierte, sie konsequent durchplante und ihr damit unwiderruflich einen  charakteristischen klassischen stempel aufdrueckte.  ljubljana ist nach wie vor eine sehr liebliche stadt - dies zumindest was ihren historischen kern betrifft -  obwohl fast ein jahrhundert seit der schaffenszeit plečniks vergangen ist. nun hatte ich das glueck im winter 2017 sein haus - jetzt ein museum - ganz allein und ohne læstige fuehrungen - in fast meditierendem durchschreiten zu besichtigen. draußen lag schnee im garten und mehrere an das haus angeschmiegte ecken gaben den von irgendjemand (waren es die wærterinnen des hauses?) mit liebe gepflegten pflanzen schutz vor kælte und weissem frost. drinnen zog mich der arbeitstisch des architekten magisch an. alles handwerkliche und handgemachte war wild und ohne eigentliches kriterium auf die arbeitsflæche verstreut: wasserfarben, bleistifte, federn, papiere, zigaretten, ja, alles was man im entwerfen und erhalten einer eigenen welt fuer die anderen so brauchte. von hier ging also alles aus. da war wohl der oft griesgræmige demiurg am werk. man konnte es wirklich spueren, als sprudelte ein quirliger quell des handgemachten gedankens aus allen fugen des tisches.  es war so als ob plečnik noch da sæße und sich anschickte immer wieder von neuem sein faszinierendes weltgebæude zu errichten.







 

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