flectar, non frangar


ich erlaube mir einen spruch aus dem lateinischen einfach umzukehren. eigentlich muesste es ja heissen: frangar, non flectar, also: ich breche, beuge mich aber nicht. aber das ganze missfællt mir ganz und gar. ich mag es also nicht wie es so selbstsicher aus der historischen vergangenheit des abendlandes kolportiert wird. ich finde es darum umso mehr als weise, den spruch (der mir in der offiziellen version zudem auch etwas zu martialisch klingt) aufwertend in seiner wortfolge einfach umzukehren. daraus ergibt sich eine neue sequenz: ich beuge mich, breche aber nicht! die umgekehrte sequenz der traditionellen lateinischen version hatte auch schon augustinus auf biegen und brechen ausprobiert und ist damit auch erfolgreich gefahren. damit hatte dieser heiliggesproche stratege in der kriminalgeschichte des christentums sicher eine philosophische weisheit mehr hinterlassen als andere kirchengroßvæter aus seiner zeit. trotz haufenweise falscher wahrheiten und ganz persœnlich zurechtgeschneiderter gottesbeweise.

nun sehe ich auf einem sonntagsspaziergang (gestern war ein sonnen-tag) im wald oberhalb jenesien den visuellen beweis dieser spruchumkehrung. die natur war da  wieder einmal die unumstœssliche lehrmeisterin und sollte wirklich ernst genommen werden. darum eben:  flectar, non frangar!

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